„Der Hirsch ist das bevorzugte Beutetier des Wolfes“, betonte Rainer Klöti, Präsident von Jagd Aargau, an der Generalversammlung – der „Jägerlandsgemeinde“ – in Unterkulm. „Wenn der Hirsch seine angestammten Lebensräume besiedeln kann, wird er mithelfen, dem allgemein anerkannten Biodiversitätskonzept in einem weiteren Punkt zum Durchbruch zu verhelfen, dass nämlich auch Grossraubtiere in unserer Kulturlandschaft eine Existenzberechtigung haben, sofern Lebensraum und Nahrungsgrundlagen vorhanden sind. Jagd Aargau steht hinter dem Biodiversitäts-Konzept.“

 

Während Tiere wie Biber, Luchs, Hirsch und Wolf Anschluss an die veränderten Lebensräume gefunden hätten, und sich damit nicht mehr nur die Frage ihres Schutzstatus stelle, sei es zu einem dramatischen Rückgang des Insekten- und Vogelbestandes gekommen, stellte Rainer Klöti fest. Nicht besser gehe es dem Hasen. Er erinnerte daran, dass die Aargauer Jägerinnen und Jäger vor bald 20 Jahren ein Moratorium zur Bejagung des Hasen eingeführt hatten. „Das Moratorium“, so Rainer Klöti „hat bezüglich der Bestandesentwicklung nichts bewirkt, wie wir zumindest in unserem Jagdrevier feststellen mussten.“

 

Als Beitrag gegen die Beeinträchtigung wichtiger Lebensräume habe Jagd Aargau die Arbeitsgruppe „Jagd und Umwelt“, unter Leitung von Patrik Isler, ins Leben gerufen. Ihr Ziel sei es, Stellungnahmen zu Projekten vorzubereiten, die das Wald- und das Jagdgesetz betreffen. „Als einspracheberechtigte Schutzorganisation hat Jagd Aargau in den letzten zwei Jahren, zusammen mit Jagdgesellschaften, eine Reihe von Einwendungen gemacht oder unterstützt“, so Rainer Klöti. „Dabei hat man im Sinne des Wald- und des Jagdgesetzes jeweils befriedigende Lösungen finden können. Ziel bleibt es weiterhin, Lebensräume qualitativ zu verbessern.“

Ja zum Waffenrecht-Referendum

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An der Jägerlandsgemeinde – die von den Wynentaler Jägerinnen und Jägern unter der Leitung von „Hansrüedu“ Berner organisiert worden war und von der Bläsergruppe „Sonat ES begleitet wurde – orientierte Vera Beerli (Rechtskonsulentin Jagd Aargau) über die Leitlinie für die Umtriebsentschädigung der Jagdaufsicht beim Einsatz bei Wildunfällen im Strassenverkehr. Thomas Laube (Vizepräsident Jagd Aargau) und Andreas Hofstetter informierten über das Drohnenprojekt der Stiftung Wildtiere Aargau zur Rettung von Rehkitzen und Othmar Suter über die Haltung von Jagd Aargau zur Referendumsabstimmung zum Waffenrecht. Wie er sagte, hat der Vorstand von Jagd Aargau grossmehrheitlich beschlossen, das Referendum zu unterstützen. Befürchtungen bestehen vor allem zum automatischen Verschärfungsmechanismus. „Nach den Schützen werden die Jäger betroffen sein“, gab Othmar Suter zu bedenken. „Und beschlossen werden die Verschärfungen weder in Aarau noch in Bern“.

Dank an die Jägerinnen und Jäger

„Mit dem Selfie, das ein Wolf geschossen hat, liegt erstmals der Nachweis dieses Tieres im Aargau vor“, stellte Regierungsrat Stephan Attiger fest. „Das war auch ein erster Test für unsere ‘Grundsätze im Umgang  mit Grossraubtieren im Aargau‘, die sehr gut funktionieren.“ Wie er sagte, werden Sichtungen von Grossraubtieren künftig auf der Homepage der Abteilung Wald aufgeschaltet. Regierungsrat Attiger zollte den Jägerinnen und Jägern seine Anerkennung. „Sie haben ihren Job gut gemacht“, betonte er und versicherte: „Wir wollen auch in Zukunft gute Rahmenbedingen haben, damit die Jägerinnen und Jäger ihren Job machen können.“

David Clavadetscher (Jagd Schweiz) informierte über die Teilrevision des Jagdgesetzes auf Bundesebene.

Ehrungen für grosse Verdienste

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An der Jägerlandsgemeinde geehrt wurden René Fischler (Möhlin), Rudolf Hunziker (Oberkulm), Traugott Keller (Boswil), Guido Moos (Auw), Jost Müller (Wislikofen) und Rudolf Spiess (Auw) für je 25 Jahre und Hansruedi Merz (Leimbach) für 65 Jahre Einsatz als Jagdaufseher. Für ihren Einsatz im Vorstand von Jagd Aargau geehrt wurden Remy Dillier, Walter Gerber und Urs Wirth, und für spezielle Verdienste um Jagd Aargau geehrt wurde der Präparator Max Kapaurer.

Louis Probst
Informationsbeauftragter